Internationaler Frauentag

Weltfrauentag, Frauenkampftag, feministischer Kampftag

Auf dem Foto ist eine Frau zu sehen, die emotional in ein Megafon spricht. Sie steht im Vordergrund von einer Demonstration. Auf dem Foto ist eine Frau zu sehen, die emotional in ein Megafon spricht. Sie steht im Vordergrund von einer Demonstration. Auf dem Foto ist eine Frau zu sehen, die emotional in ein Megafon spricht. Sie steht im Vordergrund von einer Demonstration. © Pexels, 2024

2025 - Aktion an der Leibniz Universität

11. März 2025, 17 Uhr online

Anlässlich des Internationalen Frauentags laden wir euch zu #TradWives & Co. – Antifeministische Influencerinnen auf TikTok und Instagram ein. In diesem Vortag werden unterschiedlichste antifeministische weibliche Influencerinnen auf TikTok und Instagram betrachtet. Im Fokus stehen dabei die verschiedenen Praktiken und Narrative sowie die Funktionsweisen der Plattformen selbst.

Anmeldung unter: info@chancenvielfalt.uni-hannover.de

Frau im fünfziger Jahre Outfit hält lächelnd einen Kuchen Frau im fünfziger Jahre Outfit hält lächelnd einen Kuchen Frau im fünfziger Jahre Outfit hält lächelnd einen Kuchen © Marisa Howestine, Unsplash 2025

In Hannover startet die jährliche Demonstration am 8. März um 14 Uhr auf dem Königsworther Platz und endet am Ni-Una-Menos-Platz. Mehr Information gibt es auf dem Instagram-Account von 8m_hannover und vom femrat_hannover. Am Start- und Endpunkt wird es Redebeiträge geben. Von den Falken wird ebenfalls eine Kinderbetreuung während der Demonstration angeboten in Form eines Kinderblocks, der am Ende der Demo läuft. Eine Blockaufteilung sorgt für ein erhöhtes Sicherheitsgefühl diskriminierter Gruppen.

Weltfrauentag, Frauenkampftag, feministischer Kampftag

Der Internationale Frauentag ist mehr als ein Feiertag und Symbolpolitik. Bereits vor über 100 Jahren gingen Frauen am 8. März auf die Straße, um das Frauenwahlrecht zu erkämpfen. In den 70er-Jahren stand die Frauenarbeitslosigkeit im Mittelpunkt und auch noch heute ist es notwendig für politische und gesellschaftliche Veränderungen laut zu werden. 

Die Benachteiligung von Frauen wird durch den Gender Health Gap auch in der Medizin deutlich. Eine Frau unter 50, besonders eine junge Frau, stirbt mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit an einem Herzinfarkt als ein Mann gleichen Alters. In diesem Fall wird davon ausgegangen, dass sie die gleichen Symptome schildert wie der verglichene Mann. Dabei berichtet nur jede 8. Frau von dem klassisch männlichen Symptom der Brustkorbschmerzen.[1] Herzinfarkte bei Frauen zeigen sich meist mit einem Druck- oder Engegefühl in der Brust und möglicherweise Übelkeit, Rückenschmerzen oder Kurzatmigkeit. Häufig werden diese Symptome als Magenverstimmung fehlinterpretiert und die ärztliche Aufklärung über die Unterschiede zwischen Mann und Frau bleibt mangelhaft.[2] 2005 wurde in einer niederländischen Studie festgestellt, dass geschlechtsspezifische Themen nicht konsequent in der Entwicklung des Curriculums berücksichtigt wurden und 2006 boten in den USA nur 9 von 95 teilnehmenden Universitäten Kurse zur Frauengesundheit an. Es liegt eine spürbare geschlechtsspezifische Datenlücke in der Medizin vor, es fehlen Studien, Informationen in Lehrbüchern und somit aufgeklärtes Fachpersonal.[3]

Feministischer Kampftag

Wenn es um die Gleichstellung der Geschlechter geht sind Frauen nicht die einzigen, die strukturellen Sexismus und Diskriminierung erfahren. Fakt ist, dass FINTA*-Personen (Abkürzung für Frauen, inter*, nichtbinäre, trans* und agender Personen) verstärkt von patriarchaler Gewalt betroffen sind. Deshalb wird oft vom Feministischen Kampftag gesprochen. In einer Studie von LesMigraS gaben 44,7 % der befragten trans* Menschen an, diskriminierende Erfahrungen im Gesundheitswesen gemacht zu haben.[4]

Obwohl in Deutschland, im Vergleich zu anderen Ländern oder der Vergangenheit, bereits viele positive Veränderungen bewirkt wurden und die Geschlechterungerechtigkeit in einigen Lebensbereichen weniger zu spüren ist, bleibt der 8. März mit seinen Forderungen aktuell. Durch die gegenwärtigen politischen Ereignisse wird erneut deutlich, dass diese Veränderungen nicht in Stein gemeißelt sind und auch wieder rückgängig gemacht werden können, wenn wir dies nicht verhindern. Daher gilt weiterhin: Informiert bleiben, sich vernetzen und raus auf die Straßen!


[1] KAYLA WEBLEY ADLER, 2017: Women Are Dying Because Doctors Treat Us Like Men. Aufgerufen am: 21.02.2024

[2] HERZSTIFTUNG:  Herzinfarkt bei Frauen: Diese Symptome sollten Sie kennen!. Aufgerufen am: 21.02.2024

[3] DIJKSTRA, A. F & VERDONK, P. & LAGRO-JANSSEN, A. L. M., 2008: „Gender bias in medical textbooks: examples from coronary heart disease, depression, alcohol abuse and pharmacology”. Medical Education 42 (10): 1021-8.

[4] AMELUNG, Till et al., 2017: Policy Paper Gesundheit des Bundesverbandes Trans*. Trans*-Gesundheitsversorgung. Forderungen an die medizinischen Instanzen und an die Politik. 18-22, Berlin: Bundesvereinigung Trans* e.V.. Aufgerufen am 29.02.2024

Empfehlung: "Unsichtbare Frauen"

Einen einfachen Einstieg in geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten bietet das Buch „Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez. Sie liefert unter anderem Beispiele aus Politik, Technologie und medizinischer Forschung und zeigt wie Frauen bei Datenerhebungen ausgeschlossen werden.